Die Girocard wird bleiben!
Die Girocard
Die Girocard ist der am häufigsten genutzte Kartentyp in Deutschland und ist ein reines Debit-Scheme. Beim Bezahlvorgang wird der fällige Betrag direkt vom Guthaben des Girokontos abgebucht. Da dieser Bezahlvorgang über einen vom Deutschen Kreditwirtschaft autorisierten Netzbetreiber erfolgen muss, kann mit der reinen Girocard nur in Deutschland bezahlt werden. Solche Netzbetreiber operieren jedoch nur in Deutschland und sind nicht im Ausland vertreten. Daher besitzen fast alle Girokarten ein sogenanntes Co-Badge. Dies bedeutet, dass mehrere Bezahlverfahren auf einer Bankkarte aufgebracht werden. Durch das Co-Badge auf der Girocard kann diese auch im Ausland, sowie an Kartenterminals, die nur Kredit- und Debitkarte unterstützen, genutzt werden. Über 90 % dieser Co-Badges sind vom internationalen Debitkartendienst Maestro.
Maestro stellt seinen Betrieb ein
Maestro stellt seinen Betrieb ein.
Ab dem 01. Juli 2023 werden in Europa keine neuen Girokarten mit dem Maestro Co-Badge herausgegeben. Maestro selbst erläuterte, dass Gründe hierfür Kosteneinsparungen seien, aber vor allem die Untauglichkeit von Maestro im Online-Handel. Im E-Commerce waren die Issuer nicht dazu verpflichtet, die Girokarten mit dem Maestro Co-Badge anzunehmen. Dadurch konnten diese auch nicht online zum Bezahlen genutzt werden und wurden fast ausschließlich zum Bezahlen in lokalen Geschäften genutzt.
Was passiert nun mit der Girocard?
Das Ende von Maestro bedeutet nicht das Aus für die Girocard. Es bedeutet nur, dass das Maestro Co-Badge nicht mehr auf der Girocard vorhanden sein wird. Die Volks- und Raiffeisenbanken bereiten sich anscheinend auf einen Wechsel des Co-Badges auf Debit Mastercards/Visa Debit vor. Ebenso habe Visa rund 40 % der Sparkasseninstitute für sich gewonnen. Beider dieser Banksektoren machen weit über zwei Drittel der Girokarten aus. Seit Kurzem kann in einigen Onlineshops, durch die neue Giropay Funktion, die Girocard auch im Onlinehandel genutzt werden, sodass diese auch besser tauglicher für das E-Commerce wird. Es ist noch lange nicht die Rede vom Ende der Girocard.